Diego Velázquez Pädagoge mit dem Pinsel

Einstieg

Breakfast (drei Männer am Tisch)
Was ist, exemplarisch, das erste Sevillaner Bodegonesgemälde mit dem kunsthistorischen Titel, Drei Männer am Tisch, des spanischen Barockmalers Diego Velázquez für ein Gemälde? Warum hat er es gemalt? 
Nach Erkenntnissen in der traditionellen Velázquezforschung ist Drei Männer am Tisch ein Genrebild, auf dem der Maler eine alltägliche Szene der unteren Volksschichten dargestellt hat: Er hat es, nach Erkenntnissen, die Jonathan Brown, in Velázquez, Maler und Höfling vermittelt, um auf die Laster, Völlerei, sexuelle Ausschweifung und Trunkenheit der unteren Volksschichten hinzuweisen.
Die Erkenntnis des Sehens, Genrebild, verhindert in der traditionellen Velázquezforschung denken. Die Ursache, die Begründung, das Warum, ist, nach meinen Erkenntnissen, die Wirkung einer logischen Folge des Sehens der Bildgattung Genre.
Nach meinen Erkenntnissen ist das erste Sevillaner Bodegones von Velázquez ein einzigartiges Historiengemälde. Der Künstler hat es, nach meinen Erkenntnissen, gemalt um Bildbetrachter auf eine allgemeine moralische Predigt einer Szene einer antiken literarischen Erzählung hinzuweisen, die er auf dem Gemälde dargestellt hat.  
Wer die auf dem ersten Sevillaner Bodegones von Velázquez dargestellte Szene der antiken literarischen Erzählung erkennen und vermitteln will muss denken. Das Genrebild in der traditionellen Velázquezforschung verhindert das Erkennen des Menschen Diego Velázquez und das des Sinns und Zwecks seiner einzigartigen Kunst der Malerei.  
Alle sieben Sevillaner Bodegones von Velázquez sind, nach meinen Erkenntnissen, Historiengemälde, metaphorische Garküchen, auf denen der Künstler Szenen antiker literarischer Erzählungen und Bibelgeschichten des NTs dargestellt hat, um Bildbetrachter auf deren pädagogischen Inhalte des Handelns und Verhaltens hinzuweisen. 
Auf den metaphorischen Sevillaner Garküchen des spanischen Barockmalers sind keine realen Dinge, wie auf alltäglichen Genrebildern, sondern bekannte und subjektive Symbole dargestellt. Mit deren Bedeutung kommuniziert der Künstler mit Bildbetrachtern und vermittelt ihnen die auf den Sevillaner Gemälden dargestellten antiken literarischen Erzählungen und Bibelgeschichten des NTs. 
Wesentlich für das Erkennen der Gemäldeinhalte ist das Zusammenspiel der bekannten und subjektiven Symbole. Ein ungelöstes, rätselhaftes Problem in der Velázquezforschung sind die Bedeutungen der subjektiven Bildsymbole von Velázquez. Sie werden erst durch Erklärungen nachvollziehbar. Da die Bedeutungen der subjektiven Symbole auf Drei Männer am Tisch noch nicht nachvollziehbar sind, fand in der Velázquezforschung kein Zusammenspiel mit den Bedeutungen der bekannten Symbole, wie dem Lachen und dem nach oben gerichteten Daumen des Siegers am Tisch, oder der symbolischen Farbe seiner Kleidung, auf dem ersten Gemälden von Velázquez, statt.
Antithetisches Denken des Handelns und Verhaltens kennzeichnet die Kunst der Malerei von Velázquez. Erfahrungsgemäß hängt kein Schwert, eine Waffe, an der Garderobe in einer Garküche der unteren Volksschichten, wie an der des ersten Sevillaner Bodegones-Gemäldes Drei Männer am Tisch, sondern ein Symbol, mit dem Velázquez Bildbetrachter auf das Thema Gerechtigkeit hinweist. Die gläserne Karaffe in der Hand des Knaben ist kein Ausschankgefäß in einer Garküche der unteren Volksschichten, sondern ein pädagogisches Sammelgefäß für moralische Aussichtspunkte des Handelns und Verhaltens. Der roten Rettich, in der Hand des alten Denkers am Tisch ist kein realer, den der alte Denker gerade isst, sondern ein symbolisches Essbesteck einer antiken literarischen Erzählung, einer Tierfabel von Äsop , - den Schriftsteller hat Velázquez um 1640 in Madrid symbolisch-literarisch porträtiert, - mit dem er, vor der auf dem Gemälde dargestellten Szene, versucht hat zu essen.
Alle Bildbetrachter sehen – exemplarisch - auf dem ersten Sevillaner Bodegones Drei Männer am Tisch, dass der alte Mann am Tisch einen roten Rettich in der rechten Hand hält und denkt. 
Analysten des Gemäldes müssen das Denken des alten Denkers nachdenken. Wer das Denken des alten Denkers auf dem ersten metaphorischen Bodegones nicht nachdenken kann, kann das Denken des Malers Velázquez auf seinem letzten metaphorischen Bodegones Las Meninas nicht nachdenken. 
Nach meinen Erkenntnissen füllt Velázquez, auf seinem ersten Sevillaner Bodegones, dem lächelnden Knaben, zu dessen sozialer Initiation, das bisher noch nicht erkannte Denken des alten Mannes am Tisch in sein noch leeres Sammelgefäß lebenspraktischer Erfahrungen, eine gläserne Karaffe.  
Worüber denkt der alte Mann am Tisch nach? Der Künstler Velázquez beginnt, nach meinen Erkenntnissen, auf dem ersten Sevillaner Bodegonesgemälde nicht mit dem Thema des Bildtitels Drei Männer am Tisch, - wie in der traditionellen Velázquezforschung erkannt und vermittelt wird; mit einem Genrebild, auf dem der Maler eine alltägliche Szene der unteren Volksschicht dargestellt hat; oder einem Spottbild das auf die Laster der Völlerei, sexuelle Ausschweifung und Trunkenheit der unteren Volksschichten hinweist, - sondern mit der moralischen Predigt der äsopischen Tierfabel Der Fuchs und der Storch. Dargestellt hat Velázquez auf dem Gemälde das Gastmahl des Fuchses. Es ist die erste Szene der zweiteiligen Äsoofabel. Exemplarisch kommuniziert Velázquez mit dem roten Rettich, der gläsernen Karaffe und dem Schwert mit Bildbetrachtern, und vermittelt ihnen das Denken des alten Mannes am Tisch.  
Der alte Mann am Tisch denkt über ein Symbol, die Ursache seiner Niederlage bei dem Wettkampfessen am Tisch, sein Essbesteck, seinen roten Rettich mit den vier beweglichen Schnabelteile und die zwei Fischbissen, die unter seinem symbolischen Essbesteck, zwischen dem Teller in der Tischmittel und ihm auf dem Tisch liegen; die ihm beim Essen auf den Tisch fielen, nach.
Äsop charakterisierte mit Tieren in seiner Fabel, Handlungs- und Verhaltensweisen von Menschen. Mit dem Handeln und Verhalten von personifizierten Tieren, mit Menschen, die Tiere der äsopischen Tierfabel Der Fuchs und der Storch darstellen, beginnt Velázquez 1617 auf seinem ersten metaphorischen Bodegones sein freies Kunstschaffen.  
Äsopische Modelle in der Malerei von Velázquez sind später seine mythologischen Gemäldethemen. Offensichtlich verwandelte Hera, vor der auf dem Velázquezgemälde Merkur und Argus dargestellten Szene einer antiken literarischen Erzählung, Jo, die Geliebte ihres Gatten Zeus, in eine Kuh. Merkur befreite, nach der auf dem Gemälde dargestellten Szene, die von der Göttin in eine Kuh verwandelte Jo.
Die Spinnerin Arachne hatte die Göttin Pallas Athene zu einem Wettkampf in der Kunst des Webens herausgefordert. Der Wettkampf fand in der im Bildhintergrund des Velázquez-Gemäldes Die Spinnerinnen dargestellten Szene statt. Weil Pallas Athene den Wettkampf nicht gewann, verwandelte die Zornige, nach der im Bildhintergrund Die Spinnerinnen dargestellten Szene, Arachne qualvoll in eine Spinne. 
In der Kunst der Bodegones-Malerei von Velázquez siegt möglicherweise, bei der Darstellung der zweiten Szene der äsopischen Tierfabel Der Fuchs und der Storch, der personifizierte Storch, bei seinem Gastmahl, den Wettkampf mit dem symbolischen Fuchs.
Die Bodegones-Malerei von Diego Velázquez ist gesellschafts- und sozialkritische Kunst. Sie – sollte - Handwerker, Bauern, Bürger und – besonders - Frauen in ihrer Moral unterstützen. 
Sinnbildlich stellt der spanische Barockmaler auf allen Bodegones dem Thema auf dem Webteppich der Göttin Pallas Athene, den Ehren der Götter, das Thema auf dem Webteppich der Spinnerin Arachne, die Schanden der Götter, gegenüber. Waren die Verwandlungen von Jo und Arachne in Tiere Ehren der Göttinnen?
Konkret stellt Velázquez auf allen Bodegones alten Doktrinen des Handelns und Verhaltens neue Doktrinen des Handelns und Verhaltens gegenüber. Die neuen Doktrinen des Handelns und Verhaltens wurden von der herrschenden Macht mit Feuer und Schwert bekämpft. Wesentlich ist, wenn man das Handeln und Verhalten, das Schweigen des Malers, erkennen will, das die Themen seiner Bodegones betrifft, dass exemplarisch die Handwerkerin Arachne, von der herrschenden Macht, der Göttin Pallas Athene, qualvoll in ein Tier, eine Spinne, verwandelt wurde.
Der Maler Velázquez war, gesellschaftlich und sozial, in Spanien Handwerker War die Herrschaft der Macht des Absolutismus im 17. Jahrhundert in Europa göttlich?

Analysenmethode der Bodegones 

Die Sevillaner Bodegones von Velázquez vermitteln mir moralische Predigten antiker literarischer Erzählungen und Bibelgeschichten des NTs. Deshalb folge ich bei der Analyse des ersten Gemäldes der Erkenntnistheorie, auf die Velázquezforscher der Lehrer des spanischen Barockmalers, Francisco Pacheco, in seinem Traktat Arte de la pintura hinweist. Velázquez hat nach ihr auf seinen Bodegones „Männer und Frauen“ - nicht nur als Menschen, sondern auch – „als Geschöpfe aus Fleisch und Blut“ -, als Menschen oder Tiere „darstellt und lässt zugleich die Dinge, die sie umgeben, lebendig werden.“
Die handlungsfolgenden Dinge auf den Sevillaner Bodegones erzählen mir pädagogische Werte, sind Pädagogik mit dem Pinsel. 
Sind die mir auf den Sevillaner Bodegones von Velázquez erzählten Dinge antiker literarischer Erzählungen und Bibelgeschichten des NTs glaubhafte Spekulationen? Meine Spekulationen können verbessert werden. 
Mit der Bedeutung von bekannten und unbekannten Symbolen kommunizierend, weist einerseits Velázquez Bildbetrachter auf dem ersten Sevillaner Bodegones auf den höheren, abstrakten Inhalt des Gemäldes hin und vermittelt andererseits Bildbetrachtern, dass dem personifizierten Sieger, dem äsopischen Tier oder Geschöpf einer antiken literarischen Erzählung, auf der linken Bildseite am Tisch, auf der rechten Bildseite am Tisch, der personifizierte Verlierer, dem äsopischen Tier oder Geschöpf einer antiken literarischen Erzählung, gegenüber sitzt. 
Nicht mit der thetisch-realen, sondern mit der antithetisch-symbolischen Bedeutung der dargestellten Dinge auf dem Gemälde Drei Männer am Tisch – und den anderen sechs Gemälden seiner siebenteiligen Sevillaner Bodegonesserie - kommuniziert Velázquez mit Bildbetrachtern und vermittelt ihnen deren moralische Pädagogik mit dem Pinsel.
Velázquez führt - exemplarisch - den Knaben auf seinem ersten Sevillaner Bodegones, zu dessen sozialer Initiation, nach Karl R. Popper, Die Welt des Parmenides, Der Ursprung des europäischen Denkens, Seite 26, „an einen Aussichtspunkt, von dem aus er das Wesen der Welt der Erwachsenen unmittelbar erkennen kann.“ Die Gedanken des Verlierers (oder die von Äsop), die des personifizierten alten Denkers am Tisch (oder die des Schriftstellers), füllt Velázquez dem neben ihm am Tisch stehenden Knaben in sein Sammelgefäß lebenspraktischer Erfahrungen, eine gläserne Karaffe. 
Der kunsthistorische Gemäldetitel Drei Männer am Tisch ist falsch. Er entspricht, nach meiner antithetischen Inhaltsanalyse des Gemäldes, nicht dem Sinn und Zweck der Pädagogik mit dem Pinsel von Diego Velázquez; der sozialen Initiation eines Heranwachsenden. Der Knabe ist offensichtlich noch kein Mann. Auf dem ersten Gemälde von Velázquez sind keine drei Männer, sondern nur zwei personifizierte Männer und ein zum Mann heranwachsender Knabe dargestellt. 

Äsop
Äsop
Warum hat Velázquez 1640 in Madrid den Tierfabulisten Äsop literarisch porträtiert? Steht der Sinn und Zweck der Pädagogik mit der Feder des Tierfabulisten mit dem Sinn und Zweck der Pädagogik mit dem Pinsel des spanischen Barockmalers in unmittelbarer Beziehung?
Jonathan Brown, Velázquez, Maler und Höfling, Seite 163: „Äsop und Menippus gehören zu einem Bildtyp des 17. Jahrhunderts, der als >>Bettler-Philosoph<< bekannt ist, ……, das Wesentliche dieser Konzeption, „nach der eine verehrungswürdige Figur der Antike in die Lumpen des 17. Jahrhunderts gehüllt wurde. Es war der Sinn des Brauches, auf witzige Weise die grundlegenden Themen und Ideen der Denker zu veranschaulichen. Velazquez‘ Exempla auf diesem besonderen Felde sind niemals übertroffen worden. ….. Trotz der ausgeprägten Individualität des Äsop ist das Bild keineswegs ein Porträt, sondern vielmehr ein Verschmelzen literarischer und visueller Quellen, die überzeugend hinter einer realistischen Fassade verborgen sind. ….. Und das eingeschlagene, ausdrucksvolle Gesicht ist aus einer Illustration in einem berühmten Traktat über Physiognomie entnommen (Abb. 186), das den rinderartigen Typ zeigt. So nahm Velázquez Rache an dem Fabeldichter, der Tiere benützte um menschliches Verhalten zu charakterisieren.“ „Menippus scheint eine reine Erfindung, eine frühere Verkörperung diese Schriftstellers ist nicht bekannt, und eine überzeugende Quelle für die Komposition hat sich bis jetzt nicht finden lassen.“
Charakterisiert Velázquez Menippus als löwenartigen Typ? Wie Odysseus, hat er den Wächter der griechischen Unterwelt, Hades, um in die Unterwelt zu kommen, mit seinem löwenartigen Gesicht überlistet. Bei Gesprächen mit Insassen der Unterwelt wollte er die Ursachen ihrer Strafen und deren Höhe erkennen, - Streben nach Reichtum und dessen Erhöhung – und hat die Ursachen als Schriftsteller vermitteln. 
Thesen stehen in der Velázquezforschung Antithesen, - wie auf den Bodegones des spanischen Barockmalers – wettkämpferisch gegenüber. Nahm Velázquez an Äsop und sich selbst Rache, weil er einerseits, wie Äsop, auf Gemälden Tiere benützte um Verhaltensweisen von Menschen zu charakterisieren, und andererseits Menschen benützte um Verhaltensweisen von großen schlafenden Hunden auf Gemälden zu charakterisieren? 
Hat in Velázquez‘ wettkämpferischer Malerei - auf Las Meninas - der Maler Velázquez mit der Bettler-Philosophie von Äsop Jonathan Browns Nobilität-Rache eines Höflings besiegt?
Wesentlich in der Velázquezforschung ist die Antwort auf die Frage: Welches grundlegende Thema und Idee welches Denkers füllt Velázquez auf Drei Männer am Tisch, - dem Sinn des Brauches entsprechend -, dem Knaben, zu dessen sozialer Initiation, auf den ersten Sevillaner Bodegones in seine noch leere gläserne Karaffe?
Der spanische Barockmaler füllt, nach meinen Erkenntnissen, das Thema der Äsopfabel Der Fuchs und der Storch, „Oh, niemand darf man schaden. Wenn uns aber einer verletzt kommt ihm dasselbe zu“, dem Knaben in seine noch leere gläserne Karaffe. 
Dargestellt hat Velázquez auf dem Gemälde die erste Szene der äsopischen Tierfabel Der Fuchs und der Storch. Dem Verlierer beim Wettkampfessen am Tisch, dem personifizierten Storch, dem alten Denker, sitzt der Sieger des Wettkampfessens am Tisch, der personifiziert Fuchs, gegenüber.
Charakteristisch für die moralische Pädagogik mit dem Pinsel des spanischen Barockmalers Diego Velázquez ist, dass die Sieger der moralischen Wettkämpfe auf den Gemälden, den Verlierern der Wettkämpfe der auf den Gemälden dargestellten antiken literarischen Erzählung und Bibelgeschichten, - wie der farbsymbolisch gekleidete und symbolisch gestikulierende Sieger, der personifizierte Fuchs dem personifizierten Storch auf dem ersten Sevillaner Bodegones -, in von oben nach unten, über den Bildmittelpunkt, führenden Diagonalen, gegenübersitzen oder –stehen 
Die Antwort auf die Frage: Auf welchem Gemälde fügt der personifizierte Storch, Velázquez dem symbolischen Fuchs dasselbe zu? ist – thematisiert und reflektiert - ein kunsthistorisches Rätsel in der Velázquezforschung.
Die Pädagogik von Velázquez ist sinnbildlich ein Reißverschluss. Weil Velázquezforscher das erste Glied des Reißverschlusses mit dem ersten Sevillaner Bodegonesgemälde nicht einfädeln können, können sie ihn auch nicht mit der zweiten Szene der äsopischen Tierfabel, dem Gastmahl des Storchs, schließen. 

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